Chile 

Landesdaten

22.01 bis 27.01.2004 Santiago de Chile und das Bierfest
27.01 bis 03.02.2004 Am Ende der Welt
03.02 bis 15.02.2004 Rapa Nui, die Osterinsel

27.01 bis 03.02.2004 Am Ende der Welt

Landung in Punta Arenas, die südlich gelegenste Stadt in Chile. Der Wind bläst mit voller Kraft und wir fahren direkt Richtung Puerto Natales, dem Ausgangspunkt für Wanderungen im Nationalpark "Torres del Paine".
In der kleinen Stadt mit 15.000 Einwohnern treffen wir die letzten Vorbereitungen für unsere erste mehrtägige Wandertour: Gaspatronen, Brot, Nudeln, Thunfisch, Suppenpulver, Verpflegung für 4 Tage muß gekauft werden. Der Ort besteht aus kleinen bunten Wellblechhütten und Tante Emma Läden. So stellen wir uns ein Walfisch- Dorf in Alaska vor. Wir freuen uns über den funktionierenden Gasofen in unserem Zimmer, wird es hier Nachts doch oft empfindlich kalt (obwohl zur Zeit ''Sommer'' ist!). Wir deponieren unser  nicht benötigtes Gepäck im Hostal und starten am nächsten Morgen.

Wir möchten das sog. "W" abwandern, die Route sieht auf der Karte aus wie ein W. Bergauf, bergab über kleine glasklare, eiskalte Gletscherbäche geht es mit unseren vollgepackten Rucksäcken. Die Landschaft ist wunderschön, teilweise erinnert sie an die Dolomiten, aber irgendwie doch anders, größer, weitläufiger. Nach ca. 6 Stunden Wanderung erreichen wir unser erstes Nachtlager. Ist man im Nationalpark bereit mit dem kompletten Gepäck zu den äußersten, höchsten Punkten des '' W' s '' zu marschieren darf man sein Zelt dort kostenlos aufschlagen. Also das Richtige für uns! 
Es regnet, die Temperatur ist leicht über 0 Grad und wir bauen unser Zelt auf. Wir sind heilfroh das wir uns im letzten Moment noch einen Gaskocher gekauft haben. Nach der langen Wanderung haben wir einen Bärenhunger und unsere Nudeln mit Thunfisch schmecken hervorragend und wärmen uns von innen. Nach dem Abendessen verkriechen wir uns in unser Zelt, ziehen alles Warme an was sich finden läßt und fallen todmüde auf unsere Matten.
Strahlender Sonnenschein erwartet uns am nächsten Morgen und wir sind guter Dinge die 4 Tage genießen zu können. Immer wieder treffen wir die gleichen Leute auf dem Weg, unter anderen auch Birgit und Detlef, ein sehr nettes deutsches Lehrerehepaar, die ein Sabbatjahr einlegen und uns wohl nochmal in Australien begegnen werden.( herzliche Grüße !!)
Die zweite Nacht zelten wir an einem Refugium, in dem wir heiß duschen können und uns im völlig überhitzen Aufenthaltsraum aufwärmen. Unser Trinkwasser ist schon am ersten Tag aufgebraucht, aber das Gletscherwasser der Bäche ist so rein und lecker, daß wir es ohne Bedenken trinken können.
Die Aussichten auf der Route sind einfach wunderschön. Die 6- 8 Stunden wandern am Tag fallen uns nicht schwer, da wir uns Zeit lassen können. Hier wird es Abends sehr spät dunkel und so kann man erst um 22.00 Uhr an den Refugien ankommen und immer noch bei Helligkeit sein Zelt aufbauen.
Patagonien ist berühmt berüchtigt für seine starken Winde, die schon mal schnell 100 km pro Stunde erreichen können.
Und in der Nacht machen wir mit dieser Naturgewalt Bekanntschaft. Unser Zelt biegt sich im Sturm, das Zeltdach wird fast bis auf den Boden gedrückt. Doch wir         sind ganz stolz auf unsere kleine '' Casa Kalle'', am nächsten Morgen sind noch alle Schnüre vorhanden und keine der Zeltstangen ist verbogen.

Nach 4 Tagen toller Bergspitzen, kristallblauer Gletscher und Gletscherseen (jetzt wissen wir warum die Gletscherbonbons so blau sind) sind wir trotzdem wieder froh mit Katamaran und Bus nach Punta Arenas zu fahren. Heizung, weiches Bett, gut ausgestattete Küche, freundliche Vermieter lassen uns schnell wieder regenerieren und wir fahren bereits am nächsten Tag, Sonntag mit der Fähre über die ausnahmsweise ruhige Magellanstrasse zu unserem Endziel in Südamerika: Feuerland! 
Nach Feuerland kommt nur noch die Antarktis.
Dort angekommen werden wir sofort per Auto von Einheimischen ins Städtchen Porvenir mitgenommen und spazieren durch die Strassen, den Marktplatz und stellen fest: Wir sind am Ende der Welt! Die Strassen sind leer, die Restaurants geschlossen -> absolut tote Hose!
Nach einem ausgedehnten Spaziergang und einem vergeblichen Versuch einen Kaffee trinken zu gehen, erreichen wir wieder den Fährhafen, sprechen ein anderes Pärchen auf Spanisch an und erhalten prompt eine deutsche Antwort. Wir beklagen uns, an einem Sonntag noch keinen Kaffee getrunken zu haben und schneller als wir sehen können wird der Kocher ausgepackt und nach 10 Minuten trinken wir zusammen mit einer Brasilianerin, zwei Belgiern mit Fahrrädern und dem Deutschen Reisenden auf einem Bürgersteig auf Feuerland unsere heiße Tasse Kaffee.

Patagonien

erfolgreicher Einkauf vor der großen Tour..

mit Brücke wäre es langweiliger..

...der Aufstieg mit Gepäck ist teilweise beschwerlich

Mmh, heiße Nudeln am kalten Abend...

die 3 Türme vom "Torres del Paine"

...zum reinspringen leider viel zu kalt...

traumhafte Ausblicke...

wenn man müde ist, schläft man auch
an einem reißenden Gletscherbach..

wie gut doch eine "Tütensuppe" schmecken kann

Heimfahrt mit dem Katamaran..
Feuerland

Ziel erreicht: Tierra del Fuego!

Hafen mit unserer Fähre im Hintergrund..

eine typische Strasse in Porvenir (einzige Stadt im chilenischen Teil Feuerland´s)



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