Chile |
Landesdaten
22.01
bis 27.01.2004 Santiago de Chile und das Bierfest
27.01 bis 03.02.2004 Am Ende der Welt
03.02
bis 15.02.2004 Rapa Nui, die Osterinsel
03.02.- 15.02.2004 Rapa Nui, die Osterinsel
Heute Abend fliegen wir weiter nach Tahiti und
verlassen somit einer der schönsten Plätze, die wir je gesehen
haben!
Aus unseren geplanten 4 Tagen sind jetzt schon fast 2 Wochen geworden und gerne
würden wir noch länger bleiben, aber man soll ja bekanntlich gehen, wenn es am
schönsten ist.
Wir sind auf Rapa Nui auch Osterinsel genannt (die Insel wurde 1772 am
Ostersonntag entdeckt), eine der abgeschiedensten, bewohnten Inseln der
Welt. 3700 km vom chilenischen Festland und 4050 km von Tahiti entfernt liegt
diese kleine, nur 180 Quadratkilometer große Insel.
Offiziell gehört die Osterinsel zu Chile, aber das ist auch schon die einzige
Gemeinsamkeit die es zwischen den beiden gibt. Schon am Flughafen stellen wir
fest, wir sind in Polynesien angekommen.
Passagiere werden von ihren
Familienangehörigen mit Blumenkränzen begrüßt, viele Frauen tragen Pareo
Tücher und bunte, exotische Blüten im Haar.
Wir finden schnell einen Campingplatz und entscheiden uns schon am ersten Tag
unseren Weiterflug zu verschieben. Durch Zufall sind wir nämlich genau zum
Tapati Fest angereist. Tapati ist das wichtigste Fest der Insel das einmal
jährlich für 14 Tage stattfindet. Alte Traditionen werden hierbei gepflegt und
am Ende der 2 Wochen steht fest, wer die Insel- Königin des Neuen Jahres ist.
Die Wahl der Königin hat nichts mit einem Schönheitswettbewerb zu tun, sondern
es werden verschiedene Wettbewerbe ausgetragen. Jede der beiden Königinnen Anwärterrinnen
stellt eine Gruppe von Leuten, die in ihrem Namen die Wettkämpfe ausführen
(jede Gruppe umfaßt fast einen Großteil der Inselbevölkerung).
Die Wettkämpfe
sind z.B. tanzen, singen, Schilfbootrennen, Bananenschlittenrennen, Kanu fahren,
das interpretieren alter Rapa Nui Texte, um nur einige zu nennen. Bei jedem Wettstreit werden von einer
Jury Punkte verteilt und das Mädchen mit der höchsten Punktzahl geht zum Schluß
als Siegerin hervor.
Unser Reisebekannter Brandon aus den USA bietet uns an, mit ihm und seinem
Mietwagen eine Inselerkundungstour zu machen.
Da man auf Rapa Nui fast überall
sein Zelt aufstellen kann, packen wir unseren Kram zusammen und fahren los.
Unser erster Stop ist am Vulkan Rano Raraku und da sind sie endlich, wir sehen
sie schon von weitem, die steinernen Figuren um die sich so viele Geschichten
ranken. Im Steinbruch Rano Raraku wurden sie hergestellt und noch heute sieht
man unzählige halbfertige in den Fels gehauene Moais.
Unser Tagesziel ist die Anakena Buch, eine Bucht wie aus einem Prospekt für
Südseereisen. Weißer Sand, azurblaues Wasser und das Beste, nur eine handvoll
Leute am Strand.
Das ist ein genialer Platz und wir schlagen am Rande der Bucht
unser Zelt auf. Es gibt keinen Strom, nur ein kleiner Süßwasser Tank und wir
fühlen uns wie Robinson Crusoe persönlich. Vom Abend bis zum späten Vormittag
sind wir ganz alleine an dieser traumhaft schönen Bucht.
Aus den deutschen Medien haben wir schon länger die Information, daß in
der Nähe der Anakena Bucht die in Trier geborene Stephanie Pauly lebt.
Eine Triererin an diesem abgelegenen Ort, da müssen wir ihr einfach einen
Besuch abstatten. Da es hier außerhalb Hanga Roa´s keine Straßennamen gibt,
fragen wir uns durch, stiefeln eine ganze Weile durch Wald und Gestrüpp bis wir
plötzlich ein Haus vor uns sehen. Das ist es, denn außerhalb des Ortes Hanga
Roa wohnt sonst kaum jemand. Das Gelände ist mit Stacheldraht umzäunt und die
vier bellenden Hunde flößen uns Respekt ein und so rufen wir so lange bis uns
jemand bemerkt. Carlo Huke, der Lebensgefährte von Stephanie Pauly kommt
uns entgegen. Es dauert ein paar Minuten.
Großes Hallo, wir werden herzlich begrüßt und Stephanie, die gerade auf dem
Sprung zum Bananenschlittenrennen ist, nimmt uns mit zum Wettkampfplatz. Im
Erdofen gebratenes Fleisch, Süßkartoffeln und Wassermelone werden an alle
kostenlos verteilt. Wir sitzen auf der Wiese und Stephanie erzählt uns ihre
Geschichte: Im Rahmen einer Weltreise landete sie auf der Osterinsel, verliebte
sich in den Maori Carlos und entschied sich zu bleiben, mittlerweile schon 8
Jahre. Über ihre Erlebnisse und die Unterschiede zu unserer Kultur hat sie ein
sehr interessantes und erfolgreiches Buch geschrieben:
Nach dem halsbrecherischen Bananenschlittenrennen fahren
wir zurück in ihr Haus, wo sie uns bei einer Tasse Kaffee von ihrem Leben hier
und der Kultur der Rapa Nui erzählt, mit der sie sich intensiv beschäftigt hat
und ebenfalls 2 Bücher darüber verfasst hat. Es macht Spaß ihr zuzuhören und
verbringen einen ganzen unvergesslichen Nachmittag bei ihr.
Nach 4 Tagen gehen unsere Lebensmittelvorräte zu Ende wir fahren wieder zurück
in die Stadt und freuen uns auf eine Süßwasserdusche.
Unser jetziger Campingplatz liegt direkt am Meer. Wir fühlen uns sofort wohl bei der
sehr gastfreundlichen, jungen Familie mit gepflegter Küche und Bad.
Leider verpassen wir Fastnacht in Deutschland, dafür nehmen wir an einem Straßenumzug
in Rahmen des Tapati Festes teil, eine wirklich interessante Alternative !!!
Rapa Nui | |
Unser 1. Zeltplatz..... | |
der 1. Tauchgang unserer Reise... | war erfolgreich ! |
halbfertiger Moai im Steinbruch Rano Raraku..... | und gut restaurierte Moai's.... |
Unser Traumstrand Anakena.... | ein schöner Zeltplatz, oder!? |
Besuch bei Stephanie Pauly... | und ihrem Mann Carlos |
Tapati Fest | |
der Erdofen in dem das Fleisch gegart wurde... | erfolgreiche Bananenschlittenfahrer.... |
ein Paddel wird geschnitzt... | Südseeschönheiten beim Tanz... |
die Parade, der Höhepunkt des Tapati... | die neue Insel- Königin, Lidia |
ob jung... | ob alt, alle machen mit..... |
mit dem Motorrad sind wir über die ganze Insel gefahren | unsere freundliche Gastfamilie, Marta und die kleine Mihinoa |